Aktuelle Info
Das Pfarrbüro bleibt am Freitag, 22. November 2024,
sowie am Donnerstag, 28. November und Freitag 29. November 2024
wegen Urlaubs geschlossen.
Grußwort
Liebe Besucher*innen unserer Homepage!
Die Vorweihnachtszeit beginnt und mit ihr die Sehnsucht nach Heil, Heimeligkeit und Frieden. Aber auch die noch so schönsten Weihnachtsdekorationen, Weihnachtsmärkte und geselligen Runden können davon nicht wirklich ablenken: Unsere Welt, in der wir leben, wird immer rauher. Krisen bedrohen den Frieden. Krieg ist erneut zu einem Mittel der Politik geworden, nicht nur in der Ukraine und in Nahost. Auch in unserer Gesellschaft nehmen Spannungen zu. So viel negative Energie, Angst, Hass, Neid, Lieblosigkeiten, Lüge und Zwietracht scheinen unser Miteinander im Privaten, im Kirchlichen, wie auf dieser Welt immer öfter zu bestimmen. Wie soll man da noch Frieden finden? Den Frieden, den Engel an Weihnachten verkünden? Auch inneren Frieden in uns selbst?
Die Jahreslosung 2024 scheint in diese Fragen hinein perfekt zu passen, denn sie trifft unsere Sehnsucht mitten ins Herz: „Alles, was ihr tut, geschehe in Liebe!“ Und dabei scheint sie doch eine immer unrealistischer werdende Hoffnung auszudrücken…
„Alles, was ihr tut, geschehe in Liebe!“ – sagt Paulus den Christ*innen in Korinth, die auch zerrissen waren von Spannungen und Spaltungen. Und er sagt es uns heute wieder.
„Alles, was ihr tut, geschehe in Liebe!“ – das klingt eigentlich so einfach! Und ist doch so schwer. Da brauchen wir gar nicht erst in die weite Welt zu schauen, sondern schon in unseren privaten Kontext: In unsere Familien und Partnerschaften und Freundschaften, in all die sozialen Bezüge und Orte, in denen wir leben.
Alles, was wir tun, in Liebe geschehen zu lassen – das ist eine radikale Botschaft, die uns herausfordert. Eine Botschaft, die die Welt aber braucht – weil viel zu oft lieblos gehandelt, geredet und gelebt wird. Alles, was wir tun, in Liebe geschehen zu lassen – dieser Aufruf öffnet ein lebenslanges Übungsfeld, und das ist, wie das „Hohelied der Liebe“ des Paulus überhaupt, täglicher Maßstab und Idealbild, denen wir oft mit hängender Zunge hinterherlaufen. Damit sind und werden wir wohl nie fertig. Damit müssen wir immer neu anfangen. Es bleibt eine tägliche Baustelle – mal mehr, mal weniger, zumindest, wenn die Liebe zu einer Leitlinie unseres Lebens werden soll. Die Jahreslosung 2024 korrespondiert in wunderbarer Weise mit der von 2023, die uns zusagt, dass Gott uns mit liebevollen Augen ansieht, und wir als so Geliebte unsere Mitmenschen ebenso ansehen sollten.
Einzig diese Haltung und die Macht der Liebe vermögen es, die Welt mit neuen Augen zu sehen und entsprechend zu handeln und so zum Impuls gegen jegliche Angst, allen Hass, Feindschaft und Trennung werden zu können; dass unser alltäglicher Umgang mit Achtsamkeit und Achtung, mit Zuwendung und Fürsorge, mit Rücksicht, Toleranz und Respekt gefüllt wird.
Und darin dann auch die fast paradoxe Hoffnung gründet, dass die Liebe am Ende siegen wird.
„Und wenn ich alle Fähigkeiten der Welt hätte und wenn ich alles besitzen würde und viel Macht hätte – und hätte die Liebe nicht, so wäre ich nichts!“ So drückt es Paulus im Hohelied der Liebe im ersten Korintherbrief, Kapitel 13, aus.
Liebe macht das Leben reich. Liebe macht das Leben erträglich. Liebe sucht trotzdem einen Weg. Ja, sie bleibt ein tägliches Übungsfeld. Aber wir müssen sie leben und so einen Beitrag leisten zu einem liebevolleren Miteinander, zu mehr Frieden und Verbundenheit untereinander als Menschen und als Gegenentwurf zu dem, was die Welt zu sagen hat.
Augustinus drückt das ganz wunderbar aus: „Liebe und dann tue, was du willst. Aber liebe!“
Ich wünsche Ihnen, euch, uns allen, ein gesegnetes Weihnachtsfest und ein friedlicheres neues Jahr, gefüllt mit Liebe im Privaten, im Gesellschaftlichen, im Kirchlichen und weltweit. Obwohl es unrealistisch scheint… aber die Liebe folgt bekanntlich ja weder der Vernunft noch der Wahrscheinlichkeit... Es ist, was es ist, sagt die Liebe!
In diesem Sinne
Ihr/euer
Pastor Thorsten Jacobs
Jahreslosung
1. Korinther 16,14
NEIN zu Rassismus
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