Studiensemester in den USA:
Ab dem 10. November 2021 bis etwa Mitte Februar 2022 werde ich im Auftrag unserer Landeskirche mein - im zweiten Corona bedingten Anlauf - so genanntes „Studiensemester“ in den USA absolvieren. Ich werde dort in einer amerikanischen, lutherischen und sehr lebendigen Gemeinde in Kalifornien, im Silicon Valley, in der Bay-Area nahe bei San Francisco, in Palo Alto, tätig sein. Die Landeskirche bietet nach sieben Jahren Tätigkeit im kirchlichen Dienst die Möglichkeit eines Studiensemesters an einer Universität innerhalb Deutschlands oder die eines besonderen Projekts im Ausland.
Da ich 2021 nun 21 Jahre als Vikar und Pfarrer im Kirchendienst bin und bisher diese von unserer Landeskirche angebotene Gelegenheit aus verschiedenen Gründen nicht genutzt habet, möchte ich nun auch erstmalig von diesem Angebot Gebrauch machen, das Studiensemester zu absolvieren, um neue Erfahrungen und Erkenntnisse zu sammeln und einmal als gebürtiger Lingener längere Zeit über den Tellerrand des heimatlichen Emslandes schauen… ☺
Angesichts schwindender Mitgliedszahlen und Ressourcen in den deutschen Kirchen und auch angesichts sich reduzierender Zahlen von Menschen, die verantwortlich Aufgaben in den Gemeinden übernehmen, werfe ich einen Blick auf eine sehr lebendige Gemeinde in den USA, die trotz des fehlenden deutschen Kirchensteuersystems personell und finanziell gut aufgestellt ist und ein sehr lebendiges Gemeindeleben mit vielen Gruppen, Chören und Kreisen und auch hauptamtlichen Mitarbeitern bietet, obwohl die Mitgliederzahl unter 1000 liegt. Die Fragestellung meines Projekts lautet: „Chancen, Möglichkeiten und Grenzen einer adäquaten zielgruppen-und zukunftsorientierten Gemeindearbeit im Blick auf die Diversität und multikulturelle Gemeindekonstellation trotz geringerer Ressourcen am Beispiel der „Grace Lutheran Church“ (ELCA) in Palo Alto, San Francisco, USA. Ein Vergleich“. Was macht ich dort nun konkret? Was ein ganz „normaler“ Pastor in der amerikanischen Gemeinde mit allen bekannten Aufgaben macht: Gottesdienste halten, Konfirmandenunterricht geben, Gruppen gestalten, Menschen begegnen, an einer Synode mit dem dortigen Bischof teilnehmen… Beobachten, wahrnehmen und daraus vielleicht Schlüsse und Ideen ziehen für meine Arbeit vor Ort und diese dann in einem Essay für die Landeskirche konstatieren. Dabei wird es sicherlich eindrücklich sein, amerikanisches Leben und das Leben einer amerikanischen Gemeinde intensiv kennen zu lernen.
Und schließlich wird diese Zeit auch die Möglichkeit für eine persönliche Standortbestimmung und Zukunftsplanung nach 21 Jahren Gemeindedienst bieten…
In herzlicher Verbundenheit
Ihr/euer Pastor Thorsten Jacobs